Den Golmer Höhenweg durfte ich schon einmal auf die „einfache“ Weise erkunden. Zu beachten ist hier dass es sich dennoch um einen Höhenweg handelt der Kondition und Trittsicherheit erfordert. Mit „einfach“ ist hier eher der konditionelle Aufwand gemeint, denn das erste Mal ging die Fahrt bergauf bis zur Bergstation und führte mich dann über den Höhenweg zur Lindauer Hütte und dann talwärts.
Diese Tour führte mich dieses mal von Latschau aus ins Gauertal über die Lindauer Hütte zur Geißspitze. Das heißt wir haben uns den Höhenweg mit einigen Kilometern und Höhenmetern erwandert.
Zur Lindauer Hütte ging es über die rechte Seite des Baches an der unteren Latschätzalpe vorbei weiter zur unteren Spora Alpe. Ein traumhafter Wanderweg, der mich jedes Mal aufs Neue fasziniert. Vielleicht entspringt diese Faszination auch der Dankbarkeit die Natur und die Bergwelt so nah vor der Haustüre zu haben. Über den Weg zur Lindauer Hütte habe ich hier in meinem Bergliebeblog schon einmal berichtet.
Nach unserer sportlichen Rekordzeit haben wir uns an der Hütte angekommen eine kleine Pause gegönnt und unser Wasser nochmals aufgefüllt. Vor uns lag ein steiler Aufstieg ohne jeglichen Schatten an einem wunderschönen sonnigen Tag Mitte August. Belohnt wird dieser Aufstieg mit einem traumhaften Ausblick auf das Bergmassiv der 3 Türme, eine ganz besondere Formation im Rätikon. Ebenso der Kontrast des weichen Grün der Wiesen mit dem Grau des Felsmassives. Dazwischen wunderschöne Farbtupfer durch die Blütenpracht des Sommers. Das Gipfelkreuz haben wir auch mit einer kleinen Zwischenpause unter der 1 ¾ Stunden erreicht wie angegeben. An dieser Stelle scheinen die 3 Türme zum Greifen nah zu sein.
Aber natürlich kann man von hier oben nicht nur die 3 Türme bewundern. Auch die Sulzfluh, Tschaggunser Mittagspitze oder das Schwarzhorn um nur eine handvoll aus dem traumhaften Panorama zu nennen.
Bei dieser Tour habe ich tatsächlich auch den Zwischenstand meiner Uhr fotografiert. Bis zum Gipfelkreuz waren es etwas mehr als 2,5 Stunden / 1310 HM & 9,56 km. Das Ende der Tour konnte ich nicht festhalten, da der Akku der Uhr schon vor dem Ziel in den Feierabend ging.
Jeder Meter den man in den Bergen bergauf oder bergab geht ändert den Blickwinkel und lässt ein Bergmassiv schnell seine Form ändern. Unendlich viele Variationen an Schönheit die sich auftun und einem geschenkt werden.
Nach dem genießen und einatmen des Gipfelglücks ging es weiter in Richtung Bergstation Golm entlang des Höhenweges. Aufgrund unseres sportlichen Aufstieges und der Tatsache dass an diesem schönen Tag sehr viel los war in der Höhe, ließen wir das Kreuzjoch und Golmer Joch aus. Diese sind sehr beliebt auch bei Wanderern die den Golmer Seenweg als Route wählen. Aber auch ohne diese 2 Abstecher ist der Golmer Höhenweg ein absolutes Highlight. Gerade an Tagen wenn auch noch Wolken jede Minute das Landschaftsbild verzaubern. Durch ihre Formwandlung und Schatten entsteht ein Schauspiel, indem sie Berggipfel immer wieder verstecken und freigeben.